Ja. Es lohnt sich. Wenn man es richtig macht, ist das Risiko beherrschbar und man hat eine bessere Rendite als mit einem herkoemmlichen Sparkonto.
Je eher du damit beginnst, um so besser. Wenn man frueh anfaengt hat man im Alter auch mit kleinen Betraegen viel erreicht. Wenn man spaeter anfaengt, muss man viel groessere Betraege auf die Kante legen, um die selbe Summe/Rente zu ersparen. Also wann solltest du anfangen? Sobald du jeden Monat ein paar Euro uebrig hast. Und das so lange, bis du in Rente gehst oder bis du denkst, du hast genug, um dir fuer den Rest des Lebens keine Sorgen mehr machen zu muessen.
Auf dem Markt gibt es jede Menge Produkte. Es muss aber nicht die typische private Rentenversicherung sein. Ob fondsgebunden oder klassisch, ich sehe diese Vertraege eher skeptisch. Kunden werden mit Steuererleichterungen gekoedert oder damit, dass der Fondserwerb ohne Ausgabeaufschlag ist usw. Verschwiegen werden alle anderen Kosten, die im Grunde bedeuten, dass du die ersten paar Jahre fast nur fuer die Bank oder Versicherung zahlst, statt fuer dich selber. Wie von einem anderen Antworter schon erwaehnt, ist es wichtig zu klaeren, was bei Vertragsende passiert. Einmalzahlung oder monatliche Rente? Ist eine Auszahlung vor dem Rentenalter moeglich? Was passiert, wenn du nicht mehr zahlen kannst/willst?
Diverse Vertraege werden vom Staat gefoerdert, wenn bestimmte Bedingungen erfuellt sind. Das laeuft dann alles unter dem Stichwort Riester. Ein Kritikpunkt ist hier, dass die Banken/Versicherungen von astronomischen Lebenserwartungen ausgegangen waren. Man hat bei Renteneintritt eine bestimmte Menge Geld erwirtschaftet aus Einzahlungen plus Ertraege und staatlicher Foerderung minus Gebuehren, und dann muss man 100 Jahre alt werden, um das alles als Rente auch wieder ausgezahlt zu bekommen. Wie stehen die Chancen?
Ich pesoenlich bin ein grosser Freund von Sparplaenen ohne Vertragsbindung. Es erfordert allerdings Disziplin. Es kann ein einfacher Plan sein, bei dem man monatlich Geld auf ein Sparkonto einzahlt, oder ein Fonds-Sparplan, bei dem man monatlich fuer eine feste Summe Geld Fondsanteile kauft. Letzteres ist besonders in jungen Jahren zu empfehlen. Wenn man noch 20+ Jahre bis zur Rente hat, sollte das Geld unbedingt in etwas investiert sein, am besten ein Mix aus Aktien und Anleihen oder entsprechende Fonds. Anderenfalls frisst dir die Inflation die mikrigen Sparkontozinsen auf. Das schoene an zwanglosen Sparplaenen ist, dass kaum Gebuehren anfallen (weshalb dir der Bankberater das nicht als erstes empfehlen wird), und dass du jeder Zeit mit dem Geld machen kannst, was du willst (darin liegt aber auch die Gefahr, wenn du schwach wirst, und dir davon einen roten Ferrari kaufst). Vielleicht ist es an irgendeiner Stelle in deinem Leben sinnvoll, ein Eigenheim zu erwerben. Dann kann es durchaus Sinn machen, das Geld aus der Altersvorsorge da reinzustecken. In dem Falle ist es hinderlich, wenn das Geld in einem langfristigen Rentenvertrag festsitzt.
Noch ein paar allgemeine Hinweise:
Mach dich erstmal in Ruhe schlau. Ich empfehle gerne die Buecher der Stiftung Warentest (unabhaengig und nicht anzeigenfinanziert). Fuer 16,90Euro gibt es eines zum Thema Altersvorsorge: http://www.test.de/shop/buecher-spezialhefte/geldanlage-banken/sp0236000/ Da werden alle verfuegbaren Produkte und Strategien im Detail beschrieben.
Traue keinem Bankberater! Die sollten besser Anlagen- und Versicherungsverkaeufer heissen. Die muessen vor allem ihre eigenen Produkte verkaufen. Mit Beratung hat das nicht viel zu tun. Ich weiss, ich wiederhole mich, aber ich sage es trotzdem nochmal: Ein Opel-Haendler wird dir keinen Volkswagen empfehlen, auch wenn letzteres fuer dich vielleicht besser geeignet waere.